In den letzten Jahren konzentriert sich der Berliner Künstler Ono Ludwig ganz auf eine, seine abstrakte Art der Tuschemalerei. Seine Bildkompositionen sind dabei zeitlos, eine Einordnung in die jahrhundertealte Tradition der Tuschemalerei ist obsolet.
Die Abstraktion bildet sich aus dem Medium Tusche heraus und dabei lotet der Künstler die Möglichkeiten aus, die die Farbe bzw. Nichtfarbe auf weißem Büttenpapier bietet. Im Spannungsfeld größtmöglicher Kontraste aus Hell und Dunkel, Schwarz und Weiß, Diffusion und Farbdichte heraus entstehen poetische Bilder, die auch auf die früheren, künstlerischen Arbeiten Ono Ludwigs als Fotograf verweisen.
Spannungsgeladene Formen und Brüche spiegeln den ewigen Kreislauf des Lebens in allen Widrig-keiten und Verletzlichkeiten mit dem Streben und Versprechen nach Ganzheit und Vollendung. Gleich einem Reigen an Bühnenbildern verschiedener Lebenssituationen entwirft der Künstler hier ein Kaleidoskop an Seelenzuständen. Hier tritt jemand in Erscheinung, der in seinem Leben schon manche Untiefen und Unsicherheiten durchlebt und überlebt hat. Die intensive Wirkung der Bilder basiert auf einer beunruhigenden Authentizität und beziehen dadurch eine ganz eigene Kraft.
Eingedenk des Wissens, um die Gefahren und Unberechenbarkeiten von Lebenswegen und Lebensvoraussetzungen und -umständen entstehen dynamische, bildgestalterische Prozesse, die den Betrachter von Kontemplation bis hin zu Anspannung, Unruhe und Nervosität in den Bann zieht.